Herbstluft

Kaum ist der  Oktober da, zeigt der Herbst seine herbstliche Seite. Dunkel und trüber, mit Dauerregen, Sturm und Kälteeinbruch. Wechselhaft und unberechenbar. Manchmal, ganz unverhofft, blitzt da doch wieder ein Stückchen blauer Himmel hervor. Aber es ist ein anderes blau als noch vor einigen Tagen, klarer und kälter. Wenn sie dürfen, dann leuchten die Herbstfarben in all ihrer strahlenden Buntheit. Sie dürfen nur gerade nicht.

Wieder einmal spiegelt das Wetter die häusliche Lage ziemlich genau wieder. Kein harmonisches Zusammenspiel warmer bunter Farben sondern grauer Dauerregen und Sturm mit einzelnen Orkanböen. Über dem sonntäglichen Mittagstisch lag Eiszeitstimmung. Es kracht. Quengelige, trotzige Kleinkinder, bockige Schulkinder und entnervte Eltern. Jeder einzelne hat gute Gründe für schlechte Laune. Müdigkeit, Überforderung. Das Gefühl, zu kurz zu kommen. Zuviele Veränderungen. Bei allen ist von allem etwas dabei. In der geballten Masse werde ich all dieser Emotionen nicht mehr Herr. Dann kommt zu Krach und harten Worten auch noch das überwältigende Gefühl eigenen Unvermögens. Manche Schlachten schlage ich seit Jahren. Immer und immer wieder. Brüllen ist keine Lösung. Aus Ermangelung einer anderen brülle ich trotzdem. Und fühle mich hinterher elend. Ich bin die Erwachsene. Ich sollte es besser wissen. Aber für manche Konflikte lässt sich keine Lösung finden. Manchmal knallen Charaktere einfach aufeinander.

Der Vergleich mit dem herbstlichen Wetter hinkt natĂĽrlich an allen Ecken und Enden. Wird der Herbst richtig herbstlich, dann machen wir die TĂĽren und Fenster zu. Dann kochen wir Tee, machen es uns gemĂĽtlich und sperren das garstige Wetter einfach aus. Wenn Familie garstig wird, ist das leider keine Option. Familie will ertragen werden, auch wenn sie ihre dunklen Seiten zeigt! Wenn Sie uns ratlos und hilflos macht. Und sie ist weiĂź Gott nichts fĂĽr Feiglinge. Weglaufen gilt nicht. Genau darin liegt ja auch der Segen. Zusammenhalt, auch wenn der Sturm tobt. Zu lieben, auch wenn man sich gerade nicht leiden kann. Einander aushalten, auch wenn nicht die warmen, freundlichen Farben leuchten. Boah, ist das anstrengend.

Wenn es drinnen kracht, hilft meisten frische Luft und Bewegung. Die erhitzten Gemüter beruhigen sich, stimmungsmäßig klart der Himmel auf. Für einen Moment wird der Pausenknopf gedrücktherbst-079

herbst-115
Wir stolpern rum auf unserem Weg, aber es ist ein guter

herbst-117

herbst-132
Keiner hört auf mein Kommando
herbst-055
Schatz!

Das Gesamtpaket und so…das Eine nicht ohne das Andere…..mmm…. Aber nervenaufreibend und anstrengend bleibt es trotzdem!

 

 

Kommentar verfassen

%d Bloggern gefällt das: